Wie sieht’s mit Hiltrup aus? Nicht gut, könnte man meinen, wenn man in die Zeitung schaut. Da präsentiert sich eine angeschlagene Partei, die den Verlust der Macht im Bund und in Münster immer noch nicht verarbeitet hat, als „Hiltrup-Partei“. Das Etikett ist rechtlich nicht geschützt, jeder kann sich so nennen. Man braucht keine Genehmigung dafür, es hat auch keinerlei Konsequenzen. Aber natürlich ist man neugierig: Wenn die sich so nennen, muss es doch eine gewisse Ähnlichkeit geben.
Der Blick auf die „Hiltrup-Partei“ fällt ziemlich ernüchternd aus. Der Umgang mit den BürgerInnen fällt ihr schwer. Das gelebte Gedenken für ein Verbrechensopfer war ihr nur eine Krawall-Inszenierung wert. Der Umgang mit demokratischen Gepflogenheiten ist ihr fremd. Nicht anders kann man es nennen, wenn man für die Spektakel-Inszenierung einer (folgenlosen) Missbilligung gegen den Bezirksbürgermeister die Abwesenheit eines Bezirksvertreters nutzt. Demokraten machen einen Bogen um solch billige Tricks.
Das war ein ärmliches Spiel. Es hatte keinen Inhalt, um den man sich ernsthaft hätte streiten können: In der Sache, Trauernden den Ausdruck ihrer Trauer zu ermöglichen, war man sich schnell einig. Nachdem man sich endlich im Ältestenrat der Bezirksvertretung zusammengesetzt hatte, wie es der Bezirksbürgermeister von Anfang an vorhatte. Was bleibt, ist die Diskreditierung von Politik.
Ähnlichkeit zwischen der sogenannten „Hiltrup-Partei“ und unserem Hiltrup ist da nicht festzustellen. Im Umgang mit Trauer erlebt man in Hiltrup sonst Mitgefühl, statt billiger Spektakel erlebt man in Hiltrup sonst eher gediegene Bürgerlichkeit. So arm ist unser Hiltrup nicht, wie manche sich darstellen.