Autsch: Antidemokraten-Sprech

„Altparteien“, „System“, „im Parlament endlich aufräumen“: Mit solchen Vokabeln versuchen Rechtsextreme, die Grundlagen unserer freiheitlich demokratischen Grundordnung zu diskreditieren. An diesem unrühmlichen Chor beteiligen sich nun auch die Westfälischen Nachrichten. Auf Seite 1 (12.11.2019) unterstellt Chefredakteur Tiemann den Bundestagsabgeordneten, aus reinem Eigennutz für den Grundrenten-Kompromiss zu stimmen: Das verhindere Neuwahlen und diene ihren eigenen Ruhestandsbezügen.

Die da oben denken nur an sich und wirtschaften nur in die eigene Tasche – das sind die billigen Sprüche, mit denen auch der „starke Mann“ an der Spitze des Staates gefordert wird. Der ist natürlich völlig edel und gut und wird Alles richten…

Mit Grausen erinnert sich der Leser an so manchen anderen Ausrutscher der WN. Die Amerikaner folterten ihre Gefangenen – die WN schrieben verharmlosend, geradezu verniedlichend von milder Folter (27.11.2006). Gibt es auch „mildes“ Abgeordneten-Bashing?