Äpfel, Nüss’ und Mandelkern

| 0 Kommentare

Neue Ernte: Französische Franquette-Walnüsse, Bio-Qualität (30.11.2024; Foto: Henning Klare)
Neue Ernte: Französische Franquette-Walnüsse, Bio-Qualität (30.11.2024; Foto: Henning Klare)

Es ist Nusszeit. Abends ein paar Walnüsse knacken, dazu vielleicht einen Schluck Wein? Seit kurzem liegen wieder Nüsse in den Geschäften. Man fängt an, sich durchzuprobieren, aber Vorsicht ist geboten. Bei abgepackten Nüssen findet man einige wenige Hinweise auf der Tüte. Nuss-Sorten – sind das leckere Franquette-Nüsse aus Grenoble? Nein, die Sorte wird eigentlich nirgendwo angegeben. Die Herkunft steht auf der Tüte, das kann ein erster Anhaltspunkt sein. Riesige gebleichte Walnüsse aus Kalifornien sah man früher häufig. Sie sehen super aus und schmecken nach nichts, die hat man für sich selbst schon vor Jahren aussortiert. Chile, Italien? Die Erfahrung lehrt, dass leckere Walnüsse nun mal aus Frankreich kommen. Aber woher genau? Aus Grenoble möglichst? Steht nur selten drauf. Noch wichtiger ist allerdings das Erntejahr. Bei K+K lagen Walnuss-Tüten mit dem Aufdruck 2023, die blieben gleich liegen. Walnüsse sind einfach fettig, und Fett wird ranzig. Schmeckt übel, ist gesundheitsschädlich. Alte Nüsse bekommen gern schwarze Stellen, schrumpeln ein, setzten lauter kleine Schimmel-Härchen an – und schmecken fürchterlich. Nach irgendwas, nur nicht nach Walnuss.

Daneben gibt es lose Nüsse. Die konnte man vor Jahren durchaus kaufen, zumindest wenn das Herkunftsland angegeben war. Kosteten mal um die 10 Euro fürs Kilo. Dann kam das Jahr 2023, und bei K+K wurden die losen Nüsse billiger. 9 Euro fürs Kilo. Verdächtig, sonst wird doch alles teuer? Sie waren ungenießbar. Sie waren offensichtlich uralt, schwarz, schimmelig, nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet. 2024 dasselbe Spiel: Eine Portion gekauft, geknackt und einen großen Teil weggeworfen. Vom Geschmack ganz zu schweigen.

Gehen wir mal zu Wiewel! Da gibt’s lose Walnüsse, nicht sehr große Sortierung, aber ohne Herkunftsbezeichnung und Jahr. Also lieber nicht. Daneben locken abgepackte Walnüsse. Ein rotes Preisetikett signalisiert Kampfpreis, aber Ernte 2024 steht drauf. Ein Schnäppchen? Die Antwort zu Hause – im Laden kann man ja nicht probieren – fällt gewohnt vernichtend aus. Das scheint entgegen dem Aufdruck Ernte 2023 zu sein. Viele schwarz, viele mit Härchen, kein guter Nussgeschmack.

Das war’s für dies Jahr? Nüsse kann man auch im Internet kaufen. „Die Nüsse haben dieses Jahr eine schlechte Qualität: sie öffnen sich an der Naht durch Druck mit den Fingern … – manche sind deutlich schimmelig, bei manchen ist nur ein leichter Flaum sichtbar. Insofern sind sind für den menschlichen Verzehr nicht geeignet, aber möglicherweise als Tierfutter?“ inseriert da jemand aus Bayern. Nun ist Bayern nicht Grenoble, aber waren früher die allerleckersten Nüsse nicht im Markgräflerland, also auch in Deutschland zu finden (klein aber oho)?

Natürlich möchte man als Verbraucher zur Adventszeit Nüsse kaufen. Aber wenn das Wetter nicht mitgespielt hat, dann möchte man die schlechte Ware nicht untergejubelt bekommen.

PS: Man kann natürlich auch zum – vermeintlich teuren – Bioladen gehen. „Frankreich / Franquette / Handelsklasse II“ steht da auf dem Schild über den losen Walnüssen. Große Nüsse, außen hell und ansprechend. Und wenn man sie knackt: Hell-goldgelbe Kerne, keine schwarzen Stellen, kein Schimmel, dafür echter Nuss-Geschmack. Kosten 13 Euro das Kilo – das ist im Vergleich spottbillig, da man nicht die Hälfte oder mehr wegwerfen muss. Geht doch!

Kommentare

Keine Kommentare

Kommentare

Geben Sie Ihren Kommentar hier ein. * Eingabe erforderlich. Sie müssen die Vorschau vor dem Absenden ansehen.