Fahrrad Kaufen schwer gemacht
Mehl und Öl werden gerade gehamstert, die Regale im Supermarkt sind leer. Mit Fahrrädern ist es nicht viel anders. Selber treten ist out, die Nachfrage nach Elektrofahrrädern boomt. Ein Vormittag im Fahrradgeschäft: Die zwei Verkäufer sind im Kundengespräch. Zwischen den Rädern streunen ein paar Kunden umher. Sie vertreiben sich die Wartezeit durch Herumlaufen und werden keines Blickes gewürdigt. Sie warten geduldig. Sie taxieren die übrigen Wartenden, wer wohl noch vor ihnen an der Reihe ist. Sie überlegen, ob die vor ihnen auch so langwierige Beratung brauchen. Nein, bei mir geht es schnell – aber erst sind wir dran, schon wehrt sich jemand gegen vermeintliches Vordrängeln. Kein Hinweis vom Verkäufer, wie viel Wartezeit noch einzuplanen ist. Kein Vorschlag, wann man besser wiederkommen sollte. Und einen festen Termin vereinbaren, das scheiterte schon am Morgen an der Dame in der Telefonzentrale.
Die Kunden wissen genau, was sie kaufen wollen. Das Modell, die Ausstattung, sie würden gern den örtlichen Händler unterstützen und bei ihm bestellen. Aber er lässt sie nicht. Vor dem Laden dauert es im Auto drei Minuten. Der Mitarbeiter des Herstellers ist freundlich am Telefon, telefonisch nimmt er die Bestellung auf. Schade.