…, um stellvertretender SPD-Vorsitzender zu sein?
„Wir möchten gerne an die Menschen appellieren, den symbolischen Euro für das nicht in der Kneipe getrunkene Bier beiseite zu legen und der eigenen Stammkneipe zukommen zu lassen“. Kevin Kühnert – Kevin, der war doch in dem alten Film allein zu Haus, hat der da Vaters Schnapsflasche geleert? – Kevin ist älter geworden, erwachsen aber noch nicht so ganz. Also im Langtext: Kevin Kühnert ist Vorsitzender der Jusos, der Jugendorganisation der SPD, und inzwischen auch stellvertretender Vorsitzender der SPD. Kevins Kneipe hat jetzt zu, das nervt ihn. Ein Notstand! Kevin ist nicht nur allein zu Haus, er hat auch einen Computer. Kevin startet eine Rettungsaktion. Wie schön, dass man jetzt auch schon digital saufen kann! Kevin bittet um Spenden für Kneipen.
Na super.
Ist doch ‚ne nette Idee.
Und wir in Hiltrup, für wen sammeln wir? Ja, was ist uns in Hiltrup eigentlich wichtig? Wollen wir unseren „symbolischen Euro“ für Bröcker, für Scheller, für Papageno, oder für Piccolo Mondo und El Flamenco abdrücken? Und was ist mit Nikos? Aber, ohne Hose komme ich nicht in die Kneipe, sollten wir nicht besser für Takko spenden? Oder besser noch für Grosche?
Fragen wir doch Kevin! Der ist Sozi, waren das nicht mal arme Leute, die ihr Geld zusammen halten mussten? Wofür haben die früher eigentlich ihr Geld ausgegeben? 1878 gründen in Münster 15 oder 16 Personen den Leseverein Unitas mit dem Ziel „Halten von Zeitungen zur Unterhaltung der Mitglieder und fröhliches Zusammensein an Montag-Abenden“. Komisch, für Gedrucktes haben die ihr Geld ausgegeben!
Lesen, Bildung, Kultur für Alle – Kevin, das mit dem Kneipen-Euro ist eine Schnapsidee. Kevin, mit Kneipen-Euros blamierst Du diese große alte Partei SPD!
In England ist die Zeit der Salon-Linken gerade vorüber. Corbyn hat sich links geriert und Chaos hinterlassen, Starmer muss neu anfangen. In Deutschland hat Kevin geholfen, wählbare Gesichter als Vorsitzende der SPD zu verhindern, und ist dabei stellvertretender Vorsitzender geworden. Auch das geht vorüber. Und in Hiltrup brauchen wir wirklich: Natürlich auch Kneipen. Aber, lieber Kevin, wie wäre es mit der Buchhandlung? Ein Juwel auf der Marktallee! „Der Buchhandel bringt’s“, in Corona-Zeit bringt sie die Bücher zum Leser – das braucht Unterstützung. Und die Friseure. Und die Spielwarenläden. Und die … So viele brauchen jetzt unsere Solidarität. Da ist Kevin Kühnerts Kneipensolidarität einfach nur ein billiger PR-Gag.