Mit Henk Plas und dem VorLeseClub in Alt St. Clemens
Hiltrups schönste Kirche stammt aus dem 12. Jahrhundert: Alt St. Clemens steht abseits vom Trubel der Geschäfte, der Mittelpunkt Hiltrups ist im 19. Jahrhundert von dort in Richtung Bahnhof abgewandert.
Der trutzige Turm mit seinen schmalen Schießscharten wirkt beinahe abweisend.
Wer aber durch die niedrige Tür in den Turm eintritt, sieht in einem symbolischen Bild das Licht aus der Schießscharte über dem Taufstein leuchten.
Wenige Schritte weiter ist man begeistert von dem ganz besonderen Charme des romanischen Langhauses, an das sich der gotische Chor anschließt.
Der Hiltruper VorLeseClub hatte Anfang 2019 angefragt, ob dies historische Zentrum Hiltrups für eine Lesung in der Adventszeit zur Verfügung steht. Organist Henk Plas hatte sich als Partner des VorLeseClubs bereitgefunden, am 13.12.2019 ein gemeinsames Abendprogramm mit zu gestalten.
Henk Plas übernahm es, die zahlreichen Besucher zu begrüßen und als Einführung in das Programm die Auswahl der Orgelmusik zu erläutern.
Der adventlich geschmückte Altarraum war festlicher Hintergrund für das Leseprogramm.
Der Bogen der Texte war weit gespannt, vom freundlich-heiteren Weihnachtstag im verschneiten Dorf (Dörte Hansen, Mittagsstunde) über Nachdenkliches (Theodor Storm, Weihnachtsabend) zunächst bis zu Dramatischem (Allen Roy Evans, Der Zug der Rentiere), kontrastiert mit „O Heiland, reiß die Himmel auf“ der Orgel.
Der etwas verunglückte Nikolaustag (Kurt Schwitters, Nikolaus) durfte nicht fehlen genauso wie die heiteren Seiten des Weihnachtsabends (Hanns Dieter Hüsch, Die Bescherung / Axel Hambræus, Drei zerbrochene Tasten). Günter Rohkämper-Hegel setzte mit dem scharf kritischen Text von Hermann Hesse (Weihnachten 1917) einen Abschluss, den Hesse heute wohl nicht anders formulieren könnte.
Der VorLeseClub verabschiedete sich mit diesem Programm, für dessen Mitgestaltung Henk Plas an der Orgel besonderer Dank gebührt, für 2019 von seinem Publikum – aber die nächsten Termine für den Anfang des kommenden Jahres sind bereits fest geplant: Am 28. Januar 2020 geht es weiter mit „Du innig Rot“, und am 3. März 2020 heißt es „Mir ist so unheimlich“ (beide Termine im Café Klostermann). Weitere Themen und Termine diskutiert der VorLeseClub unter der fachlichen Beratung von Günter Rohkämper-Hegel bei seinem Jahrestreffen am 10. Januar 2020.
Wenn Sie ein Thema haben, das der VorLeseClub in das nächste Jahresprogramm aufnehmen könnte, oder wenn Sie Lust haben, selber als VorleserIn mitzumachen, schicken Sie doch einfach eine Email an den VorLeseClub!