Endlich wieder Send in Münster
Send! Münsters Traditionskirmes auf dem Schlossplatz, endlich ist hier wieder was los. Mittendrin das Riesenrad ist ein Magnet, vom Säugling an sind alle Altersklassen in den Kabinen vertreten. Weit geht der Blick von ganz oben, und vor Schwindelgefühlen schützen – ein wenig – die verschlossenen Türen der Kabinen. Das war früher noch ganz anders, offen waren die Gondeln, unsicher die Sicherungen…
Direkt gegenüber verschwindet der strahlende Herbsthimmel im Dunst, vage sind im Nebel die Piraten zu erkennen…
Auch die uralte Kirmesorgel ist noch da. Früher eher unbeachtet am Rand, steht sie jetzt mitten im Besucherstrom. Auch die Spendenbüchse fehlt nicht, in diesem Jahr gehen die Einnahmen an Ukraine-Flüchtlinge.
Lärm liegt in der Luft, die schreiend bunten Kulissen werden an vielen Stellen mit Nebel aufgepeppt.
Autoscooter gehören natürlich auch auf die Kirmes, an allen vier Ecken dröhnen die Basslautsprecher. Und auch hier wallt nicht zu knapp Nebel.
Zwischen all den Kulissen, in all dem Lärm und Geschrei schieben sich die Besucher. International sind sie, MünsteranerInnen und ihre Gäste aus aller Welt.
Vermisst werden die Marktschreier (oder wurden sie übersehen?). Wo sind die stimmkräftigen Schreihälse geblieben mit ihren Würsten, Blumen und Fischen? Und auch der alte Pottmarkt hat die Schwindsucht. Einige wenige Verkaufsstände sind noch gekommen. Ja, Plätzchenformen für die Weihnachtsbäckerei sind noch zu haben, aber nicht viel mehr. Was war das früher doch für eine reiche Auswahl an Pött und Pann!