Bürgersinn ist gefordert
Wer erinnert sich nicht gern an die Geranien? Jeden Sommer leuchteten die bunt bepflanzten Blumenampeln von den Laternenpfählen an der Hiltruper Marktallee.
Es ist doch schön, wie sich die Kaufleute um das Ortsbild kümmern, konnte man denken, alle profitieren von dem sommerlich-gepflegten Anblick!
Aber es waren – von Ausnahmen abgesehen – nicht die Kaufleute, die sich hier ins Zeug legten. Ein Arzt kümmerte sich um das Beet zwischen Geh- und Radweg vor seiner Praxis, bis zu ihrem Umzug sorgte die Klostergärtnerei Sinnesgrün für ideenreiche Blumen-Deko, und sonst: Die Bezirksvertretung machte das Geld locker, und der damalige Bezirksbürgermeister organisierte die Pflege.
2021 ist das altgewohnte Bild von Hiltrup wieder zurück. Geld für Blumen ist da, aber keiner will gießen. Keiner will Beete pflegen: Öffentliches Grün ist eben öffentlich, das sollen mal andere machen. Privat vor Staat? Hier doch lieber nicht.
Oder doch? Hoffen wir, dass sich noch ein paar BürgerInnen finden, die ab und zu eine Kanne Wasser und ein paar Minuten Zeit haben. Bürgerschaft, das lebt doch von den BürgerInnen selbst, nicht wahr?!