Digitalpakt für Schulen lässt auf sich warten

Bildungsministerin Wanka liefert nicht

Mit großer Sorge blickt die SPD-Ratsfraktion Münster nach Berlin. Im Oktober letzten Jahres hatte Bildungsministerin Wanka (CDU) unter großer Medienpräsenz den „DigitalPakt#D“ versprochen. Diese Vereinbarung zwischen dem Bund und der Kultusministerkonferenz der Länder sollte in den kommenden 5 Jahren Investitionen in die digitale Ausstattung der Schulen in Höhe von 5 Milliarden Euro bringen. Konkret sollten Endgeräte, Breitbandausbau, WLAN-Verbindungen, technischer Support und Cloud-Lösungen finanziert werden. „Nach diesem Plan hätten alle Schulen in Münster einen großen Schritt zur Digitalisierung gehen können,“ unterstützt der schulpolitische Sprecher der SPD-Fraktion und SPD-Bundestagskandidat, Robert von Olberg, die Idee. „Für uns sind digitales Lernen und der pädagogische Einsatz digitaler Medien eine Grundvoraussetzung für gute Schulen.“

Doch das Versprechen der CDU-Bildungsministerin scheint deutlich zu vollmundig gewesen zu sein. Jetzt hört man aus Berlin, dass der Digitalpakt längst nicht in trockenen Tüchern ist. SPD-Ratsherr Michael Kleyboldt, Mitglied im Ausschuss für Schule und Weiterbildung, findet das Vorgehen untragbar: „Ein notwendiges Projekt, das den Schülerinnen und Schülern in Münster und in ganz Deutschland echte Zukunftsperspektiven ermöglichen könnte, wird hier gegen die Wand gefahren. Weder die Finanzierung scheint die Bildungsministerin abgeklärt zu haben, noch bringt sie das gemeinsame Eckpunktepapier mit den Ländern auf den Weg“, moniert Kleyboldt. „Dass ihr Parteifreund Schäuble offenbar die Finanzierung verweigert, zeigt welchen Stellenwert die Themen Bildung und Digitalisierung bei der CDU haben,“ zeigt sich Kleyboldt enttäuscht. „Damit wird auch in Münster ein schnelleres Vorankommen bei der Digitalisierung an den Schulen verhindert.“