Cafeteria mit Nebenwirkungen
Krankenbesuch im Franziskus-Hospital Münster? Der Patient bekommt Mittagessen, und man möchte nicht hungrig zusehen? Kein Problem, das Franziskus hat ja eine Kantine – nein, Cafeteria heißt das natürlich. An der Wand hängt das Schild von Bröker Catering, das müsste doch schmecken.
Nun, der erste Versuch war nicht übel: gut gewürzter Nudelsalat, nur die Frikadelle so fein zerkleinert, dass weder Brot noch Fleisch zu erkennen waren.
Der zweite Versuch aber ging daneben. Lecker sahen die Reibekuchen aus, die in großer Menge hinter der Theke warteten. Bestellt und gegessen? Nein, die Dinger waren kalt, auf Bestellung wandern sie erst einmal in die Mini-Küche. Der Gast setzt sich erwartungsvoll an seinen Tisch und schaut, was da abgeht.
Aus Erwartung wird schnell Schrecken: die stecken die Reibekuchen einfach in die Mikrowelle! So freundlich die Bedienung, so schrecklich die Reibekuchen. Richtige Reibekuchen gehören einfach in eine recht heiße Pfanne und dann frisch auf den Tisch – Brökers Reibekuchen hatten nicht die geringste Ähnlichkeit mit dem, was man so knusprig und herzhaft auf dem Wochenmarkt kaufen kann. Dicke schwere Pappe, weich und schwer wie ein nasser Waschlappen, fade! Und dann: kaum lag diese Sättigungsbeilage – eine bessere Bezeichnung hat das Zeugs nicht verdient – im Magen, da machte sie sich breit und noch schwerer, lag wie Beton in den Eingeweiden. Stunden brauchte es, bis die unglückseligen Opfer sich von dieser Attacke erholten.
Franziskus, auch wenn ihr eine Gastroenterologie im Hause habt: bitte verschont die Besucher mit solchen Angriffen!