„… spricht über seine Zeit im Gefängnis“ ist der Aufmacher unserer Provinz-Zeitung (Westfälische Nachrichten 21.12.2022). Schön, dass der münstersche Qualitätsjournalismus sich für die Opfer von Unterdrückung und Unrecht engagiert! Sicher lesen wir hier einen bewegenden Bericht über ein Opfer eines Unrechtssystems, und wir schauen näher hin. Aber nein, hier geht es um einen ganz ordinären Wirtschaftskriminellen. Der Mann hat früher einmal Tennis gespielt und wollte Geld vor seinen Gläubigern verstecken. Großbritannien hat ihn aus dem Land geworfen. Wann werden wir in dieser Zeitung die Knast-Berichte anderer Krimineller lesen? Der frühere Sparda-Chef, wird er sich in den WN über seine Leiden im Gefängnis verbreiten dürfen (wenn er wieder raus ist)? Auch verurteilte Drogenhändler haben sicher viel zu berichten, von anderen Tätern ganz zu schweigen – oder wird diese Redaktion noch zur Besinnung kommen?
Autsch: Kriminellen-Zeitung
Kategorien Medien, Kriminalität