Vorsicht, Drücker-Kolonne
Jetzt laufen sie wieder. Von Haus zu Haus laufen junge Männer und führen die Warn-Orange- und Warn-Gelb-Einsatzkleidung des Arbeiter-Samariter-Bundes spazieren. So neu und sauber ist diese Kleidung, dass auf einen Blick gleich klar ist: Das sind keine Samariter. Das sind professionelle Drücker einer Vertriebsfirma. Sie werden in Verkleidung gesteckt und müssen Jahres-Mitgliedschaften verticken, damit ihre Vertriebsfirma Provision bekommt.
Man erkennt das schlechte Theater an dem kleinen Ausweis-Kärtchen, das einem beim Öffnen der Tür entgegengehalten wird. Am unbeschwerten Gesicht einer Aushilfskraft, die gerade nichts Besseres zu tun hat (oder zu tun haben will). Und am frechen Auftreten. Denn wenn man den kleinen Sketch abbricht, der einem zwecks Erzeugung mildtätiger Gefühle vorgeführt werden soll, und geradeheraus jede Zahlung verweigert, dann bekommt man ein unverschämtes „Wieso?“ zu hören. Laut und zudringlich.
Also wenn Sie mich fragen: Arbeiter-Samariter-Drücker gleich rauswerfen. Und wenn sie nicht sofort gehen: Polizei rufen.