Brot ist eine deutsche Spezialität. Münster hält sich viel zugute auf seine Traditionsbäcker. 3,95 Euro kostete das kleine Doppelback – auch so eine leckere Spezialität. So hat man diese eckig-knusprigen Dinger in Erinnerung. Dann kamen Corona, Ukraine-Krieg, Weizenknappheit, Sonnenblumenölknappheit, insgesamt Aufregung. Die Weizenpreise explodierten – und
gingen wieder zurück, auch nach den Zahlen der EU. Danach beruhigte sich die Lage. Nur der Brotpreis beruhigte sich nicht. Schritt für Schritt wurde das Brot teurer. 20 Prozent hat der Traditionsbäcker bis heute aufgeschlagen.

Auf der anderen Straßenseite gibt’s Brot und Brötchen vom Bio-Bäcker. War der denn nicht immer der Teure?, erinnert man sich. Am Nachmittag geht man trotzdem zum Bio-Bäcker. Die verschiedensten Backwaren haben hier ihren besonderen Preis, denkt man, aber manches schmeckt einfach lecker … zum Beispiel die Rosinenbrötchen für den Nachmittag. Ein handfester Teig (Vollkorn!), reichlich Rosinen, 99 Cent kostet so eine Köstlichkeit. Oder heute doch mal vom Traditionsbäcker gegenüber? Der Teig luftig (um es höflich zu sagen), die Rosinen deutlich weniger, der Preis 25 Prozent höher, 1,25 Euro das Stück.

Verkehrte Welt.