Apfel, Nuss und Mandelkern

Walnüsse aus dem Supermarkt (18.11.2023; Foto: Henning Klare)
Walnüsse aus dem Supermarkt (18.11.2023; Foto: Henning Klare)

… esse ich nicht immer gern

Knecht Ruprecht muss Nüsse mitbringen, wenn er im Dezember die frommen Kinder beschenkt. Theodor Storm schrieb das schon 1862, auch Äpfel und Mandeln wusste er zu schätzen.

Im November 2023 stehen die Behälter mit den Nüssen wieder im Supermarkt, und das Wasser läuft im Mund zusammen. So richtig würzige Walnüsse sollen es sein! Die besten gab’s im Markgräflerland, an Straßenständen verkauften die Winzer ihre selbst gesammelten frischen Nüsse. Von Westfalen ist es weit bis ins Markgräflerland.

Der Supermarkt um die Ecke ist näher, aber Augen auf! Woher kommen die Supermarkt-Nüsse? Extra groß und extra hell gebleicht, das waren doch immer die kalifornischen. Groß im Aussehen, klein im Geschmack, das lohnt nicht. Inzwischen kommen die kalifornischen auch in Dunkel, also mit nicht ganz so viel scharfer Chemie behandelt, aber immer noch aus Kalifornien – besser nicht.

Dann ein Blick auf das Erntejahr: Die Tüten-Nüsse tragen zuweilen eine Jahresangabe. Erntejahr 2022? Auch die besser nicht. Viel Fett enthalten die Nüsse, und Fett wird ranzig. Aber da steht eine Tonne mit losen Nüssen, und sie sind angeblich in Frankreich geerntet! Die französischen Nüsse waren eigentlich immer gut essbar, einen Versuch sind sie wert, auch wenn kein Erntejahr angegeben ist.

Man packt ein, bezahlt, trägt sie nach Haus. Es wird Abend, wo ist noch einmal der Nussknacker?, und dann spuckt man. Man spuckt das scheußliche Zeug aus, einfach ungenießbar sind diese Dinger. Muffig, ranzig, widerlich, der ganze Mund ist voller Abscheu. Ja, man hat sich schon gewundert: 8,50 Euro fürs Kilo Walnüsse, das ist ein echter Kampfpreis, unter 10 Euro ging in den Vorjahren nichts. 8,50 Euro für diese überlagerten, verdorbenen alten Nüsse, das ist einfach eine Frechheit. Zahlen müsste der Supermarkt, für die Entsorgung von Müll durch die Kunden.

Und wer war’s? K+K, der kleine Supermarkt um die Ecke. Praktisch, meistens gut, unentbehrlich für die Grundversorgung ohne Auto. Und besser ohne Nüsse.